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Landarzt-MVZ Rhön seit 6 Monaten in Betrieb

Poppenhausen (Wasserkuppe), den 24.09.2019

Staatssekretärin Anne Janz vom Hessischen Sozialministerium zu Besuch

Poppenhausen (Wasserkuppe): Die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum sicherstellen – das ist das Ziel der Landarzt-MVZ Rhön GmbH. Nachdem die Praxen in Poppenhausen und Ebersburg-Schmalnau kurz vor der Schließung standen, wurde das neue Konzept Ende vergangenen Jahres auf den Weg gebracht. Das MVZ nahm im Frühjahr 2019 an den verschiedenen Standorten seine Arbeit auf und wurde am Dienstag nach 6 Monaten Betrieb von Staatssekretärin Anne Janz am Standort Poppenhausen offiziell besucht, die sich vor Ort einen eigenen Eindruck machen wollte.
Als Dr. Peter Hoidn und Dr. Bernhard Trottier im vergangenen Jahr bekanntgaben, dass sie ihre Praxen in Poppenhausen und Ebersburg-Schmalnau verlassen, stand die ärztliche Versorgung für fast 6000 Menschen auf der Kippe. Viele Praxen sind so voll, dass sie zum Teil schon seit Jahren keine neuen Patienten mehr annehmen und so hätte die kurzfristige Schließung massive Versorgungsprobleme zur Folge gehabt. Poppenhausens Bürgermeister Manfred Helfrich mobilisierte daraufhin alle Kräfte und so konnte gemeinsam mit dem Gesundheitsnetz Osthessen, der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Hessischen Sozialministerium in nur vier Monaten ein neues Konzept auf den Weg gebracht werden. Unterstützung gab es ebenso von einer Beratungsgesellschaft für Gesundheitswesen aus Hamburg, einem Fachanwalt für Gesundheitsrecht aus Lübeck und Bürgermeisterin Brigitte Kram aus Ebersburg.
„Ich bin sehr froh, dass so viele mitgeholfen haben, die Gründung auf den Weg zu bringen“, verwies Helfrich auf die fruchtbare Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Denn eine ärztliche Versorgung vor Ort ist ein wichtiger Standortfaktor.“ Die entsprechende Lösung sah vor, dass Fachärzte als Gesellschafter und Geschäftsführer eingesetzt wurden. Eine Managementgesellschaft kümmerte sich um den Aufbau und die Organisation und das MVZ wurde Teil des Gesundheitsnetzes Osthessen, dem 150 Fachärzte angehören.
Voraussetzung für die Gründung war ebenso, dass die anfallenden Kosten in Höhe von 300.000 Euro von den beteiligten Gemeinden übernommen werden. Das Hessische Sozialministerium gewährte auf Antrag der Gemeinde Poppenhausen eine Landesförderung in Höhe von 50 Prozent, also 150.000 Euro. „Der entsprechende Förderbescheid ging 2018 als Weihnachtsgeschenk ein“, so Bürgermeister Manfred Helfrich. Insgesamt umfasst der Verbund derzeit zwei Standorte in Ebersburg-Schmalnau und Poppenhausen, weitere können noch dazukommen. Die neu gegründete GmbH wird von den beiden Gesellschaftern Werner Holtermann und Dr. Daniel Nolte getragen. Dank der Neugründung des MVZs,
das im Frühjahr 2019 seine Arbeit aufgenommen hat, können die knapp 6000 Patienten aufatmen. Gleiches gilt für Dr. Martin Wittig, der nach dem Verlassen von Dr. Peter Hoidn angekündigt hatte, dass er die hohe Zahl an Patienten in der Gemeinschaftspraxis in Poppenhausen alleine nicht bewältigen kann. Neben Frau Dr. Wächtler, die eine Teilzeitstelle hat, wird noch ein weiterer Arzt oder Ärztin gesucht. Von Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration, gab es ein großes Lob für das gelungene Projekt: „Ich habe größten Respekt vor allen Beteiligten, denn es braucht ein ganzes Stück ‚Start-Up-Mut‘, ein solches MVZ aus der Taufe zu heben“, sagte sie  anerkennend: „Doch solche Förderprojekte sind enorm wichtig – gerade in der heutigen Zeit. Das
Gesundheitssystem ist im Umbruch und bei Fachkräftemangel im medizinischen Bereich wird es schnell existenziell. Ich hoffe, dass dieses sehr spannende Projekt andere ermutigen wird, ähnliche Schritte zu wagen.“ Dr. Marin Wittig, Ärztlicher Leiter des Landarzt-MVZ Rhön berichtete von der
Belastung einer inhabergeführten Praxis, dem wirtschaftlichen Risiko und der zeitintensiven Verwaltungsarbeit einschließlich der Bearbeitung von etwaigen Regressforderungen der Kassenärztlichen Vereinigung. Die neue Struktur hätte Freiräume eröffnet und er könne nun mehr denn je seinem eigentlichen Beruf als Arzt nachkommen, was ihm Freude und Zufriedenheit bereite. Ein Lob
richtete er an das Praxispersonal, das jetzt deutlich entlastet werde. +++Text: Osthessen-Zeitung/Gemeinde Poppenhausen.
Foto: Osthessen-Zeitung

Klicken Sie hier für die Pressemitteilung über den Besuch der Staatssekretärin im MVZ-Rhön.

 

Bild zur Meldung: v.l.: Bürgermeister Manfred Helfrich, Staatssekretärin Anne Janz, Dr. Martin Wittig und Ebersburgs Bürgermeisterin Brigitte Kram – vor der Praxis in Poppenhausen.