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Poppenhausen im Landesentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“

Poppenhausen (Wasserkuppe), den 07.06.2018

Bewerterkommission bereist die Ortsteile

Poppenhausen (Wasserkuppe): Die Vorstellung von Entwicklungskonzepten und wirtschaftliche Initiativen, bürgerschaftlichem Engagement und kulturellen Aktivitäten, Baugestaltung und Siedlungsentwicklung sowie die Grüngestaltung des Dorfes im Bezug zur umgebenden Landschaft innerhalb der Gemeinde Poppenhausen – das waren die Schwerpunkte bei der Bewertung der Gemeinde Poppenhausen mit seinen fünf Ortsteilen durch die Kommission. Diese setzte sich aus Architekten und kompetenten Fachleuten verschiedener Behörden zusammen. Begleitet wurde die Gruppe von Bruno Günkel, Anke Schlosser und Kathrin Michel vom Fachdienst Regionalentwicklung beim Landkreis Fulda.

Ein dreistufiger Wettbewerb: Region-Land-Bund, initiiert vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, soll Ideen und Projekte zur zukunftsfähigen Entwicklung der Dörfer herausstellen.

Voraussetzung für die Qualifizierung zum Landesentscheid war die erfolgreiche Teilnahme am Regionalentscheid, den Poppenhausen im September 2017 als Sieger für sich entscheiden konnte.

Bürgermeister Manfred Helfrich hatte zuvor einen 10-seitigen Dorf-Fragebogen ausgefüllt und zur Vorbereitung der Bereisung eingereicht.

Grundlage der Bewertung ist eine ganzheitliche Betrachtung des Lebensraumes Dorf vor dem Hintergrund der jeweiligen Ausgangslage. Der Blick richtet sich dabei sowohl auf die vielfältigen Funktionen, das Erscheinungsbild von Dorf und Landschaft als auch auf die örtliche Wirtschaftskraft, die soziale und kulturelle Integration der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und die Angebote und Selbsthilfemaßnahmen einer aktiven Bürgerschaft. Die Präsentation der Gemeinde sollte Antworten auf die Fragen geben: Was wollen wir? – Was haben wir erreicht? – Was ist noch zu tun?

Keine leichte Aufgabe für den Bürgermeister und die fünf Ortsvorsteher, das 41 km² große Gemeindegebiet von Poppenhausen in dreieinhalb Stunden umfänglich vorzustellen. Auch die zehnköpfige Bewertungskommission unter der Leitung von Frau Hiltrud Schwarze vom Regierungspräsidium Kassel, machten sich so ihre Gedanken, wie das Ganze denn durchzuführen und letztlich zu bewerten sei. Schließlich war Poppenhausen (Wasserkuppe) die einzige Teilnehmergemeinde, die sich mit allen Ortsteilen für die Teilnahme am Landeswettbewerb beworben hatte.

In den Eingangsworten stellte Bürgermeister Manfred Helfrich zunächst die Großgemeinde mit ihren in fünf gegliederte Teilgemeinden vor. Wichtig für die prosperierende Entwicklung der Gemeinde, so Helfrich, sind die drei Säulen der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum: Landwirtschaft – gewerblicher Mittelstand – Tourismus. Die Sicherstellung einer funktionierenden Infrastruktur mit Nahversorgung, medizinischer Versorgung, generationsübergreifenden Einrichtungen wie Kindertagesstätten und seniorengerechtem Wohnen mit Pflegeeinrichtungen bedeuten eine ständige Herausforderung und sind eine bedeutende Aufgabe, um im ländlichen Raum eine gute Lebensqualität bieten zu können.

Mit einem Rundgang durch den Ortskern von Poppenhausen erläuterte Ortsvorsteher Peter Detig den Kommissionsmitgliedern die innerörtlichen Entwicklungen wie das Inklusionsprojekt von Antonius-Netzwerk Mensch „Leben und Arbeiten in Poppenhausen“, den neu gestalteten Ortsmittelpunkt, die Terrasse der Kunst und Kultur, die historischen Besonderheiten des Ortes, den „Liebesweg“ als einer von mehreren Themenwegen und die Sport- und Freizeitanlagen im Lüttergrund.

Im Anschluss fuhr die Delegation mit einem Bus durch die Ortsteile. Hier wurde besonders herausgestellt, dass dort die Feuerwehrhäuser ebenso die Funktion des Bürgerhauses der Ortsteile habe, das jeweils mit viel Eigenleistung der Freiwilligen gebaut wurde und unterhalten wird.

Zuerst führte die Fahrt in den Gemeindeteil Steinwand. Hier stellte Ortsvorsteher Gerhard Fladung die „Die Rhöner Heilpflanzenschule“, den neu angelegten Rundwanderweg Ziegelhof-Teufelstein-Maulkuppe Steinwand und die Poppenhausener Kunstmeile als Beispiele für den Gemeindeteil Steinwand vor.

Danach übernahm Andreas Heller, Ortsvorsteher Abtsroda, die Führung und stellte drei ganz unterschiedliche Projekte in den Fokus: den Trachtenverein der die Rhöner Mundart pflegt, den Holzschindel-Hersteller Heil und die Holzhackgutheizungs-GbR in Sieblos, die mit umweltfreundlicher Nahwärme den Gemeindeteil vollständig versorgt.

Einen herzlichen Empfang bereiteten die Landfrauen an der „Obstleralm“ im Gemeindeteil Schwarzerden. Eine ehemalige Viehtränke, die zu einem Treffpunkt für Bürger und Gäste geworden ist. Ortsvorsteher Stefan Weber betonte in seinem Vortrag den engen Zusammenhalt der Bürger im kleinsten Gemeindeteil und wies auf die touristischen Angebote Hotel, Jugendheim, Gaststätten sowie die Freizeitanlage Guckaisee hin.

Abschluss der Rundreise war die Dorfinitiative „GackenRhöner“ in Gackenhof. Stefan Mihm, Ortsvorsteher von Gackenhof, stellte die Besonderheiten seiner Bürgergemeinschaft vor. Die einzelnen Gruppen gaben Einblicke in die vielfältigen Aktivitäten, die das gesellschaftliche Leben ausmachen. Von der Strickstube über das gemeinsame Mittagessen zu Ferienbeginn, den Stammtisch bis hin zu Bastelnachmittagen und einer „Grenzwanderung“ entlang der Gemarkungsgrenzen.

Zum Abschluss der Bereisung erreichte die Kommission samt Bürgermeister und den Ortsvorstehern den Biohof Gensler mit dem Tipi-Indianer-Dorf. Christof Gensler stellte das Konzept der ökologischen Wirtschaftsweise und die Wichtigkeit der Herkunft und gesunden Herstellung von Lebensmitteln vor. Mit kleinen Wildspezialitäten vom Grill war ein kulinarischer Schlusspunkt der Bereisung gesetzt.

In den Folgetagen hatte die Bewertungskommission noch einige Stationen zu bereisen, bevor die Bewertungen beraten und festgelegt werden. Das Ergebnis soll bereits Mitte Juni bekanntgegeben werden. +++ (P.D.+M.H.)

 

Bild zur Meldung: Poppenhausen im Landesentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“

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Unser Dorf hat Zukunft 2018 (07.06.2018)