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Ansprache von Bürgermeister Manfred Helfrich zum Jahresempfang der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) am Mittwoch, dem 17.Januar 2018

Poppenhausen (Wasserkuppe), den 18.01.2018

Einen guten Abend meine Damen und Herren,
geehrte Geistlichkeit, 
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, werte Gäste!

 

Zum Jahresempfang der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe), es ist der 18., heiße ich Sie alle herzlich hier im Von-Steinrück-Haus willkommen und freue mich, dass Sie unsere Einladung so zahlreich angenommen haben.
Ich hoffe, Sie konnten die zurückliegenden Feiertage und vielleicht auch einige Urlaubstage im Kreise Ihrer Lieben verbringen, ein wenig Abstand vom Alltag gewinnen und vielleicht auch das vergangene Jahr noch einmal Revue passieren lassen.

Schließlich liegt ein in jeglicher Hinsicht ereignisreiches Jahr hinter uns. 


Meine Damen und Herren, die Festgemeinschaft, die wir eingeladen haben, setzt sich aus zahlreichen Vertretern des Ehrenamtes, der Politik, der Wirtschaft und Gesellschaft, der Fachbehörden und der Verbände zusammen. In der guten Zusammenarbeit, der gegenseitigen Unterstützung und der Verbundenheit bilden Sie alle zusammen ein Netzwerk zu Gunsten einer prosperierenden Region Fulda-Rhön.
Wir nutzen diese Zusammenkunft zum Jahresbeginn gerne, um uns insbesondere bei den zahlreichen Freiwilligen zu bedanken, die sich kontinuierlich ehrenamtlich für die Belange des Gemeinwohls engagieren. Für ein funktionierendes Gemeinwesen ist das gemeinnützige selbstlose Handeln für das Allgemeinwohl und die Gesellschaft unverzichtbar. Ohne den freiwilligen Einsatz des Einzelnen bei der Freiwilligen Feuerwehr, in der Kommunalpolitik, für den Sport und die Kultur, in den Vereinen und Verbänden sowie den sozialen Initiativen könnten zahlreiche 

kommunale Leistungen nicht oder nur in sehr eingeschränkter Form angeboten werden. Mehr als 44 % der Hessischen Bevölkerung ab 14 Jahren engagiert sich ehrenamtlich. Vor allem das Engagement älterer Menschen ab 65 hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen und liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Rund ein Drittel der Hessinnen und Hessen ist zudem bereits länger als 10 Jahre dauerhaft im Ehrenamt tätig.
Und trotzdem sorgen wir uns durch die Veränderungen in der Gesellschaft um den Fortbestand des Ehrenamtes, das jetzt und in Zukunft auf eine angemessene Unterstützung durch den Bund, das Land, den Landkreis und Gemeinde angewiesen ist und sein wird.


Meine Damen und Herren, wir leben in einer bewegten Zeit. Jedes Jahr das Gleiche: Die Woche, der Monat, das Jahr – die Zeitabschnitte rennen und mit dem Jahreswechsel beginnt alles wieder von Neuem. Ein Aufbruch, ein Start – ja nicht selten ein Wagnis. Die guten Vorsätze, die man entschlossen umsetzen will, sie sind da und halten dann oft nur bis Mitte oder Ende Januar. Vielleicht sollte man etwas mehr Geduld haben und die manchmal ausbleibende Gelassenheit an den Tag legen. Natürlich wünschen wir uns Glück, Erfolg und etwas Wohlstand. Bei allem Entscheidungs- und Erfolgsdruck: Was am Ende zählt, ist die Gesundheit, das persönliche Wohlbefinden und die eigene Zufriedenheit.  


Eine aktuelle Umfrage ergab, die Mehrheit der Deutschen (52 Prozent) blickt optimistisch ins neue Jahr. Die überwältigende Mehrheit geht zudem davon aus, dass die Wirtschaft unter Dampf bleibt oder sogar noch eine Schippe drauflegt. Nur 14 Prozent haben Angst vor einem Abschwung. 
Deutschland geht es gut, auch wenn wir nur eine geschäftsführende Regierung haben. Die Wirtschaft brummt, die Steuerquellen sprudeln, der Staat verbucht einen Rekordüberschuss und die Arbeitslosigkeit ist historisch niedrig.

Und gerade der Landkreis Fulda mit seiner zentralen Lage, den guten Verkehrsanbindungen auf der Straße und auf der Schiene profitiert von der Konjunktur. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, die Bauwirtschaft boomt, die hier registrierte äußerst niedrige Arbeitslosigkeit bedeutet quasi Vollbeschäftigung, die Konsumnachfrage steigt, die Unternehmen sind investitionsbereit und die Steuereinnahmen der öffentlichen Hand wachsen auf ein hohes Niveau. – Alles beste Voraussetzungen für ein gutes und erfolgreiches Jahr 2018 - so könnte man meinen. 
Doch Zurückhaltung in der Euphorie ist geboten, denn um die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben, braucht es politische Rahmenbedingungen.
Am 24. September 2017 fand die Wahl zum neuen Deutschen Bundestag statt. Ein bedeutendes Merkmal an der Demokratie ist das Recht, eine Regierung abzuwählen. Das haben die Wähler vor fast 4 Monaten nicht ganz geschafft. Sie haben der regierenden großen Koalition allerdings insgesamt fast 14 Prozent der Stimmen abgenommen.


Nicht zuletzt deshalb wird der Weg zu einer neuen Regierung lang und kompliziert. Nach den gescheiterten Jamaica-Sondierungsgesprächen sucht die seitherige Koalition eine neue Regierung. In 5 Sondierungsrunden haben sich CDU/CSU und SPD in mühsamen Verhandlungen verständigt, sie sind jetzt auf Koalitionskurs. In den Hauptrollen: Eine einst mächtige CDU-Chefin, die jetzt vielleicht um ihr politisches Überleben bangen muss. Ein gefallener SPD-Chef, der eigentlich in die Opposition wollte und jetzt gar Finanzminister werden möchte. Ein CSU-Chef, der bald sein Amt als bayerischer Ministerpräsident abgibt und jetzt sein politisches Erbe verteidigen muss. Wenn auch von den Unionsparteien eine Neuauflage der großen Koalition befürwortet wird, bleibt doch abzuwarten, zu welchem Ergebnis die SPD-Parteitage sich durchringen und was die Basis davon hält. 

Ein heikles Thema für die neue Regierung ist und bleibt die Flüchtlingsfrage. Nicht nur die Politiker, sondern auch die Bürger befürchten hier große Probleme. Immerhin 55 Prozent der Deutschen sehen im Flüchtlingszuzug ein Risiko. 
Die Forderungen entsprechen unserer Wertvorstellung: Wer in unser Land einreist, hier aufgenommen wird, der muss eine Identität haben und diese ggf. nachweisen können. Und wer als Ausländer – aus welchem Grund auch immer – in Deutschland lebt, der hat sich an Recht und Gesetz zu halten. –dies gerade vor dem Hintergrund, wenn er Schutz und staatliche Leistungen erhält. Doch in der Praxis sieht das leider anders aus. Die Gewaltdelikte durch Zuwanderer sind dramatisch gestiegen. Immer mehr Flüchtlinge fallen den Untersuchungen zufolge als Verdächtige auf. Asylbewerber haben schnell gelernt, dass man sich in Deutschland einiges zu Schulden kommen lassen kann, ohne dass ernste Konsequenzen drohen. Der Rechtsstaat stößt hier an seine Grenzen.


Die Wissenschaftler und Teile der Bevölkerung plädieren längst für ein Einwanderungsgesetz, in dem klar geregelt ist, unter welchen Bedingungen Ausländer eingebürgert werden können. Denn das schaffe für diesen Personenkreis einen starken Anreiz, sich engagiert um die Erfüllung der Einwanderungsvoraussetzungen zu bemühen. Andererseits bedürfen abgewiesene Asylsuchende mehr Unterstützung, wenn sie in ihre Heimat zurückkehren.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass nicht wenige erwachsene Asylsuchende entgegen der Wahrheit ganz bewusst ein jugendliches Alter angeben, um ggf. den Vorteil des milden Jugendstrafrechtes zu genießen. Den Schätzungen zufolge sind 43 Prozent der „unbegleiteten minderjährigen Migranten“ in Wahrheit älter als 18 Jahre. Nach der Häufung von schweren Straftaten ist derzeit eine Diskussion über die Altersprüfung im Gange. Doch wer in dieses Land kommt, hier Schutz, Hilfe und Leistungen vom Staat 

erwartet, der muss akzeptieren, dass seine Angaben im Zweifelsfall überprüft werden.
Ganz andere, viel bessere Erfahrungen machen wir hier in Poppenhausen mit den „unbegleiteten jugendlichen Ausländern“, die von antonius Netzwerk Mensch betreut werden. Sie besuchen die Schule, sind in der Begegnung freundlich, versuchen sich zu integrieren, nutzen die Sportanlage, spielen im Verein Fußball und sind bereits Teil unserer Bürgergemeinschaft.


Zu Weihnachten erreichte mich ein Gruppenfoto, aufgenommen auf dem Fuldaer Weihnachtsmarkt, mit einem Grußwort, in dem es heißt: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende zu. Seit nunmehr eineinhalb Jahren ist die Jugendwohngruppe von antonius Netzwerk Mensch Teil Ihrer Gemeinde. Wir bedanken uns für die Akzeptanz und die Unterstützung aller geflüchteten Jugendlichen. Wir schauen zurück auf ein Jahr ohne Zwischenfälle und ohne eingetretene Befürchtungen der Bevölkerung. So soll es 2018 weitergehen. Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest…“ - Auch so kann es gehen!
Liebe Zuhörer: Sehr bedauerlich ist der schleichende Werteverfall in der Gesellschaft im täglichen Umgang. In so manchen Bereichen kann man beobachten, dass Respekt, Anstand und Wertschätzung verloren gehen. Wenn wir nicht aufpassen, wird unser christlich und sozial geprägtes Wertesystem ausgehöhlt. Beispielsweise gibt es immer mehr Angriffe auf Polizisten oder Rettungskräfte im Dienst. Die jüngsten Angriffe haben lebensgefährliche Ausmaße angenommen. Es ist besonders verwerflich, dass sich Gewalt ausgerechnet gegen jene richtet, die als Polizisten, Sanitäter oder Feuerwehrleute schützen wollen. Das über viele Jahre antrainierte Helfersyndrom kann demnach zu einer Falle werden. Ist es nicht schlimm, wenn heutzutage Helfer bei ihrem Einsatz auch an einen schnellen Fluchtweg denken müssen?

 

Nach den brutalen Angriffen auf Sanitäter und Feuerwehrleute in der Silvesternacht wird die Forderung nach mehr Sicherheit bei Noteinsätzen laut. 

Das geht so weit, dass sogar das Tragen vom Schutzwesten für Notärzte und Sanitäter in Erwägung gezogen wird…
Und auf eine weitere inzwischen leider verbreitete Unsitte will ich hinweisen: Die hemmungslosen Angriffe und Drohgebärden in den sozialen Netzwerken.
Im Internet nehmen die Auswüchse an Verrohung teilweise schlimme Formen an. Doch Hassreden im Internet müssen nicht hingenommen werden: Betroffenen und Opfern steht eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, um gegen die Verfasser solcher Kommentare vorzugehen. Eine Reihe von Urteilen bestätigt, dass Hasskommentare auf Facebook und Co. zu teuren Strafen führen.

Meine Damen und Herren!
Meine Haushaltsrede für das Jahr 2018 stellte ich unter das Motto:

 

„Die Eigenständigkeit und die Handlungsfähigkeit 
der Gemeinde zu sichern hat Priorität.
Die interkommunale Zusammenarbeit gilt es dort zu prüfen, 
wo es sinnvoll und wirtschaftlich ist“.

 

Denn zu den wichtigen Säulen einer erfolgreichen Kommunalpolitik zählen die Kommunale Selbstverwaltung und die Finanzautonomie. Diese Strukturen gilt es zu erhalten und zu stärken. Sie sind die Grundlagen der Leistungsfähigkeit der Gemeinden und fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Außerdem muss die Politik darauf achten, dass die Kommunen einen ausreichend großen Gestaltungspielraum behalten. Jede Bevormundung der kommunalen Ebenen dient nicht der Motivation von qualifizierten Mitstreitern. Denn nur für das Verwalten des Mangels und zum Verkünden schlechter Botschaften fühlt sich die ehrenamtliche Kommunalpolitik nicht berufen.

 

Liebe Zuhörer! In schwach strukturierten Regionen des Landes Hessen, so wie in Teilen des  Odenwalds, wo jüngst aus ehemals 4 Gemeinden mit der Stadt „Oberzent“ die drittgrößte Flächengemeinde Hessens entstand, gibt es derzeit auch in der Rhön ernsthafte Überlegungen einer interkommunalen Zusammenarbeit in Form einer Verwaltungsgemeinschaft oder gar einer Fusion. Dies macht m. E. dort Sinn, wo auf Dauer spürbare Einspareffekte zu erzielen sind. Wenn eine kleine vom Land Hessen unterstützte Gebietsreform da und dort der richtige Schritt sein kann, so ist dies nicht auf alle kleineren Gemeinden übertragbar. 


Für die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) bietet sich derzeit weder aus strukturellen noch aus topographischen Gründen eine Änderung der Gebietskulisse und der Verwaltungsstruktur an. Daher wollen wir unsere Identität behalten, wollen auf die eigenen Kräfte vertrauen und wollen mit einem solidarischen Zusammenhalt selbstbewusst in die Zukunft gehen. 


Trotzdem verweigern wir uns einer interkommunalen Zusammenarbeit nicht. Sie ist dort zu prüfen, wo es sinnvoll und wirtschaftlich ist, oder aber nicht zu praktizieren bzw. zu beenden, wo es angezeigt ist.
Die langjährige Mitgliedschaft im Zweckverband Feldwege- und Grabenunterhaltungsverband „Hohe Rhön“ wollen wir zeitnah beenden, da wir die Leistungen seit Jahren kaum noch in Anspruch genommen haben. Der Einsatz unseres Fachpersonals am gemeindlichen Bauhof mit einem leistungsfähigen Fahrzeug- und Maschinenpark ermöglicht uns Unabhängigkeit und lässt ein zeitnahes, wirtschaftliches, flexibles und effektives Handeln zu. 
Auf der anderen Seite pflegen wir seit 10 Jahren eine fruchtbare Kooperation in einer touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) „Die Rhöner“. Die Rhöngemeinden Tann, Hilders, Ehrenberg, Hofbieber, Gersfeld und Poppenhausen streben künftig ein noch engeres Miteinander an, um die Wirtschaftskraft Tourismus in der Hessischen Rhön weiterzuentwickeln. 

Dabei soll es eine Zusammenarbeit mit der neu gegründeten Rhön-GmbH geben, die sich für die Tourismus-Destination der Drei-Länder-Rhön Hessen-Bayern-Thüringen engagiert.

Meine Damen und Herren, zusammenfassend kann ich feststellen, 2017 war für uns ein aktives, lebendiges und ereignisreiches Jahr. Ohne auf die Einzelheiten einzugehen, kann ich sagen: Mit dem Erreichten können wir zufrieden sein. 

 

Was erwartet uns in 2018?
Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen reichlich gefüllten Veranstaltungskalender. Neben den Festveranstaltungen und Theaterabenden der Vereine werden mehrere Regionalmärkte, der Nordic-Plus-Rhönlauf und der Rhöner Wandertag aus dem Rathaus und der Tourist-Information organisiert und ausgerichtet. 
All diese Bausteine tragen zur Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens in unserer Gemeinde bei und sorgen dafür, dass unseren Gästen aus der nah und fern gute Unterhaltung und Freude geboten wird.

Was haben wir uns für das neue Jahr 2018 vorgenommen?

 

  • Die Breitbandversorgung für den ländlichen Raum kann durch eine stattliche Bundesförderung, mit Eigenmitteln des Landkreises und der Fachkompetenz der Deutschen Telekom vorangetrieben und voraussichtlich bis Ende 2018 fertiggestellt werden. Die Arbeiten beginnen im Frühjahr. Ziel ist es, dass alle Wohnplätze in unserer weitverzweigten Landgemeinde an das Netz angeschlossen werden. Unser Dank dafür gilt insbesondere dem Landkreis Fulda mit seiner Kreisspitze und dem Fachdienst Breitbandausbau.

 

  • Unsere Hauptinvestition wird in 2018 mit der Umsetzung des geplanten Neubaus der zentralen Kläranlage getätigt. Die jetzige Kläranlage ist über 40 Jahre alt und erfüllt wegen ihrer abgängigen Bausubstanz und ihrer Bauart nicht mehr die Anforderungen an die Reinigungsleistung. Die Ausbaugröße wird auf 4.000 EW erhöht.  Im ersten Jahr sollen die Erd- und Rohbauarbeiten erledigt werden.

 

  • Die Starkregenereignisse der vergangenen Jahre und das begrenzte Fassungsvermögen des Lütterkanals verlangen ein Hochwasserschutzkonzept für den Einzugsbereich des Lütterbaches oberhalb der Ortslage Poppenhausen. In diesem Jahr sollen die Planunterlagen erstellt und ein Förderantrag auf den Weg gebracht werden.

 

  • Im Ortsteil Abtsroda wird der An- und Umbau des Feuerwehrhauses abgeschlossen. Damit werden die Funktionsräume für die Feuerwehr und der Bürgerraum erweitert und optimiert.

 

  • Das Projekt „Neuaufbau von Wirtschaftswegen“ wird im 3. Jahr fortgeführt. In diesem Jahr sollen die sehr schadhafte Wegeverbindung Steinwand – Maulhof – Vordereselsbrunn sowie die Abfahrt von der Maulkuppe zu dieser Wegeverbindung und evtl. Teilstrecken in Gackenhof erneuert werden. Damit haben wir innerhalb von drei Jahren das asphaltierte Wirtschaftswegenetz im Gemeindegebiet auf einer Strecke von etwa 10 km neu aufgebaut. Weiterhin werden auch wieder einige Streckenabschnitte der weit verzweigten Forst- und Feldwege saniert.

 

  • Der zentralen Sport- und Freizeitanlage Lüttergrund gilt auch künftig unsere Aufmerksamkeit, um den Breitensport zu fördern. Die durchgeführte Sanierung des Rasentrainingsplatzes wird mit dem Bau der Ballfangzaunanlagen und der Beschaffung von Spielerkabinen abgeschlossen.

 

  • Das Landesförderprogramm Dorfentwicklung läuft aus. In diesem Jahr werden die letzten in 2017 begonnenen Maßnahmen im öffentlichen Bereich fertiggestellt. Dabei handelt es sich um die Neugestaltung des Heer-Brunnens, die Sanierung des Georg-Brunnens und die Anlegung einer Natursteinmauer vor der Kinderkrippe.

 

  • Unser soziales Engagement werden wir auch im neuen Jahr fortführen. Die Unterstützung für das Kooperationsprojekt mit dem Antonius-Netzwerk Mensch „Leben und Arbeiten in Poppenhausen“ und die Beschäftigung von 2 Mitarbeitern am Bauhof sind unsere Beiträge für Teilhabe und Inklusion. Vor einigen Wochen wurde im Magazin für berufliche Teilhabe „Klarer Kurs“, das überregional erscheint, ein mehrseitiger ausführlicher Beitrag über das Sozialprojekt Inklusion und unseren Verein „Leben und Arbeiten in Poppenhausen e.V.“ veröffentlicht. Damit wurde unsere Arbeit als gutes Beispiel anerkannt und wertgeschätzt.

 

  • Mit einem Investor wurde der Kaufvertrag für den Erwerb der Gewerbefläche „Steinwiesen“ geschlossen. Dieser Investor, der vor ca. 2 Jahren das Objekt Hessenmühle erworben hat und in Fulda eine Station für ambulante Krankenpflege sowie ein Betreutes Wohnen betreibt, will sein Angebot nach Poppenhausen verlagern. Auf dem Grundstück soll ein Gebäude für Betreutes Wohnen, mit Therapie- und Funktionsräumen, einer Station für Tagespflege und Tiefgarage realisiert werden. Laut Investor soll Mitte 2018 mit dem Bau begonnen werden.  Die soziale Infrastruktur unserer Gemeinde würde durch eine Realisierung des Bauvorhabens und die Inbetriebnahme erheblich aufgewertet. Auch die weitere Infrastruktur könnte von dieser Einrichtung profitieren: Ärzte, Apotheke, Therapeuten, Naturheilkunde, verschiedene Dienstleister und die Nahversorgung.

 

  • Zur weiteren Verbesserung der sozialen Infrastruktur sind wir auch auf der Suche nach einem Investor, um nach dem Wegfall der Einrichtung „Rhön-Panorama“ wieder ein Angebot für die Seniorenpflege zu erhalten.

 

  • Die HOWA Gastronomie & Services GmbH hat im vergangenen Jahr den Betrieb von zwei Ausflugslokalen, dem Wirtshaus Ziegelhof und den Guckai-Stuben, übernommen. Das junge stark wachsende Unternehmen wurde im November mit dem Hessischen Gründerpreis in der Kategorie „Geschaffene Arbeitsplätze“ ausgezeichnet. Wir wünschen den jungen engagierten Machern viel Erfolg; den Gästen aus der Region und von anderswo gönnen wir die beste Versorgung.

 

  • Da die freien Bauplätze der Gemeinde fast vergriffen sind, wurde im letzten Jahr ein Konzept für die Siedlungsentwicklung 2018–2028 vorgestellt. Für die schrittweise Umsetzung wurden bereits Flächen für die Ausweisung des Neubaugebietes „Maulkuppenstraße“ angekauft. Während die Bauleitplanung angelaufen ist, haben sich bereits mehrere Bauplatz-Interessenten auf eine Vormerkliste aufnehmen lassen. Die Erschließungsarbeiten sollen in den nächsten Wochen ausgeschrieben werden. Außerdem unterstützen wir die private Initiative der Siedlungserweiterung im Ortsteil Abtsroda. Unser Ziel ist es, die Einwohnerzahl unserer Landgemeinde zu stabilisieren und nach und nach mit einem behutsamen Wachstum zu steigern. Da sich die Geburtenrate erfreulicherweise stabil auf hohem Niveau befindet, ist es erforderlich, eine weitere Kindergartengruppe für die über Dreijährigen Kinder einzurichten. Die Gemeinde ist einerseits verpflichtet, eine ausreichende Zahl von Plätzen anzubieten und will andererseits die Elternwünsche nach Betreuung und Bildung ihrer Kinder erfüllen. Daher werden wir im Sommer 2018  die Voraussetzungen schaffen, um übergangsweise der steigenden Nachfrage nach Kindergartenplätzen gerecht werden zu können, bevor eine bauliche Erweiterung bis Mitte 2019 realisiert wird.

 

  • Unser leistungsfähiges Team vom Bauhof wird neben ihren Hauptaufgaben auch in 2017 wieder für mehrere Baumaßnahmen eingesetzt. Die Erneuerung von Gehweganlagen, die Erweiterung des Fahrzeugunterstands am Bauhof sind Beispiele dafür.

 

  • Im Herbst 2018 findet in Hessen die Landtagswahl statt. Dabei wollen wir unseren Kandidaten des Wahlkreises 15, den seitherigen Abgeordneten Markus Meysner unterstützen, Er hat sich in der ablaufenden Legislaturperiode angestrengt, die Interessen seines Wahlkreises engagiert zu unterstützen. Das Land Hessen hat sich längst zu einem Spitzenland gemausert. Damit das so bleibt, gilt es, in bewegten Zeiten Kurs zu halten und weiterhin zusammenzustehen. Die Landgemeinden wie Poppenhausen brauchen eine starke Stimme und es ist gut, wenn wir kraftvoll vertreten werden. Denn die Kommunen sind die Herzkammern eines Landes, ohne die das große Ganze vor Schwäche zusammenbrechen würde.

 

Meine Damen und Herren,
schließlich kann ich Ihnen für 2018 zwei tolle Projekte für eine positive Außendarstellung ankündigen:
Die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) hat mit ihren fünf Ortsteilen am Regionalentscheid 2017 des 36. Landeswettbewerb UNSER DORF HAT ZUKUNFT teilgenommen und gewonnen. Die Teilnehmerorte waren Poppenhausen, Abtsroda, Gackenhof, Steinwand und Rodholz.
Zur Teilnahme am Wettbewerb hatten sich insgesamt 13 Dörfer aus den Landkreisen Fulda und Main-Kinzig angemeldet und sich der Bewertungskommission präsentiert.
„Aktiv, sozial und vor allem zukunftsfähig“ – so wurde Poppenhausen mit all seinen Facetten beschrieben. Das große Engagement der Gemeinde und die Eigeninitiative der Bürgerschaft wurden mit dem ersten Platz ausgezeichnet.
Mit der Auszeichnung hat sich die Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) mit allen 5 Ortsteilen für die Teilnahme am Landeswettbewerb 2018 qualifiziert, zu dem insgesamt 18 Ortsteile aus 9 Regionen in Hessen antreten. Wir freuen uns darauf und werden unser Bestes geben….“

 

Ein Rhöner Wander-Event jährte sich in 2017 bereits zum 8. Mal: Der „Rhöner Wandertag“, der Länder übergreifend das Mittelgebirge verbindet und alljährlich wechselt. Im vergangenen Jahr wurde er von der thüringischen Kleinstadt Vacha veranstaltet, die gleichzeitig ihr Stadtjubiläum „1200 Jahre Ersterwähnung“ feierte.

Mit Freude haben wir zur Kenntnis nehmen dürfen, dass Poppenhausen den Zuschlag für die Ausrichtung des 9. Rhöner Wandertages 2018 (Hessen-Bayern-Thüringen) erhielt. Das vorgelegte Konzept überzeugte im Wettstreit der Bewerber die Entscheidungsträger. Die Regionale Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der Landkreise Bad Kissingen, Fulda, Rhön-Grabfeld, Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis und die Rhön GmbH sprachen sich übereinstimmend für uns als Ausrichter aus.
In den vergangenen 9 Jahren hat sich der Rhöner Wandertag als eine werbewirksame Veranstaltung etabliert, die begeisterte Wanderer aus nah und fern auf die Rhön als Wanderwelt Nr. 1 aufmerksam macht.
„Mit dem Rhönklubzweigverein Poppenhausen (Wasserkuppe), der etwa 650 Mitglieder zählt, und unseren aktiven Vereinen haben wir starke und verlässliche Partner bei der Ausrichtung des Rhöner Wandertages.“
Als Termin für die Ausrichtung des 9. Rhöner Wandertages wurde das Wochenende 01. u. 02. September 2018 gewählt. Die Veranstaltung soll parallel zum traditionellen Handwerker- und Bauernmarkt ausgerichtet werden, der sich längst als Drei-Länder-Regionalmarkt etabliert hat. Mit einer ordentlichen Vorbereitung wollen wir uns für ein gutes Gelingen einsetzen.

 

Liebe Gäste, mit dem, was wir für unsere Verhältnisse erreichen konnten, wollen wir zufrieden sein.
Wir dürfen feststellen, dass es sich lohnt, wenn wir zusammenstehen und uns mit einer soliden Gemeindepolitik weiter anstrengen, um Rahmenbedingungen für alle Generationen zu schaffen, damit es sich bei uns jetzt und in Zukunft gut leben lässt!
Daher ist es mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Dank und Anerkennung an die zahlreichen Unterstützer zu richten. – An alle Freiwilligen für die umfangreiche und gemeinnützige Arbeit; 

an alle,  die beruflich mit Leidenschaft ihren Beitrag leisten; an alle Leistungsträger in den zahlreichen Vereinen und Organisationen, im Gesundheitswesen, in der Kinder,- Jugend,-, Erwachsenen- und Seniorenarbeit und in den Kirchengemeinden. Ebenso an die Mitstreiter in den gemeindlichen Gremien, im Rathaus, beim Bauhof und in den Kinder-Bildungsstätten sowie insbesondere in den Freiwilligen Feuerwehren.
Mein Dank richte ich schließlich an alle Wegbegleiter für die Verbundenheit und die gute Zusammenarbeit im Bestreben, die Gemeinde Poppenhausen weiter voranzubringen sowie an alle, die mich bei der Erfüllung meiner Arbeit unterstützen.

 

Meine sehr verehrten Damen und Herren, zum Ende meiner Ausführungen will ich folgende Wünsche für das neue Jahr aussprechen:
Überregional wünsche ich den Menschen in aller Welt mehr Frieden und Freiheit.
Ich hoffe außerdem, dass die Länder der Europäischen Gemeinschaft wieder etwas mehr zusammenrücken, um gemeinsam Wege und Lösungen für die Bewältigung der anstehenden großen Herausforderungen zu finden.
Den Menschen insgesamt wünsche ich Zufriedenheit, Vertrauen, Toleranz und die nötige Gelassenheit.

 

Weiterhin hoffe ich auf den Fortbestand des bürgerlichen Engagements und den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

 

In der Zusammenfassung sieht die Zukunft doch recht hoffnungsvoll aus. Nutzen wir die nächsten 348 Tage, um das Beste daraus zu machen. 
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gutes neues Jahr, das von Gesundheit, persönlichem Wohlergehen, Glück und Erfolg getragen wird.

Meine Ausführungen schließe ich mit einem Zitat von Leo Tolstoi, einem großen Russischen Schriftsteller, in dem es heißt:

 

Grüble nicht, was möglich ist und was nicht.
Tu, was du mit deinen Kräften zustande bringst
- darauf kommt alles an.

 

Vielen Dank für Ihre freundliche Aufmerksamkeit

 

Ihr und Euer

 

Manfred Helfrich

Bürgermeister

 

Bild zur Meldung: Wappen von Poppenhausen (Wasserkuppe)